Seite:De Zimmerische Chronik 3 622.jpg

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Weiler, beschehen; der het des bösten hausraths zwen geladner wegen hinabgefüert, welches im doch unbelonet nit hingangen; dann er wardt hinnach von graf Frobenio Christoffen, unangesehen das er durch pratiken und haimliche

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corruption sich von seim herren user dem Weiler gethon und under den grafen von Zollern geen Dallen gezogen wardt, fengklichen eingezogen und nach seinem verdienen gestrafft. Man sucht weiter, was für gelt oder silbergeschier vorhanden. Do wardt gleichwol ein kleinfueg silbergeschier

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gefunden, welches der alt herr von alten zimbrischen, ötingischen und erbachischen becher und antiquiteten zer[996]brechen und von newem uf ein unachtbare, ungepreuchliche form widerumb het machen lassen und umb nit ain cleinfüegs hiemit wardt betrogen worden. Von gelt wardt nit

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über ain cronnen an seltzamer münz und an pfeningen nit gefunden, war lauter spillgelt. Belangen die Hutlerin, die wardt irem verdienen oder beschulden nach nit abgefertiget, sonder in erwegung, das sie dem alten herren in seiner grosen krankhait und anligen het ufgewart und verharret, wardt

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sie allain der ursachen halb bedacht und mit gnaden wider zu iren kündern, wiewol dorlich der dreier gebrüeder halb, geen Rotweil gelasen. Gleichwol vil anders, umb sachen, die iez nit gemeldet, gegen ir het fürgenommen werden megen. Und damit sonst niemands, der in gleichem fahl

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was argwonen künden, sich ab den dreien herrn gebrüdern het zu befaren, do liesen sie der Huttlerin das trüchlin mit allem gestollnen gelt, silberin becher, guldin ringen, mit edlem gestain versetzt, den hürnin löfel, so bißher ain zimbrisch erbclainat von vil jaren here gewesen, frei ledigclichen

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verfolgen. Aber es beschach, damit nit andere in simili offendirt würden. Hernach hat graf Frobenius Christof umb den löffel vilmals anhalten lasen (gleichwol er den zuvor und anders de facto wol het kinden inbehalten), aber ohne gelt nichs erhalten künden; hat den durch underhandlung

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magister Justiniani Schlehen umb sechs Jochimsdaller widerumb herzu gepracht. Volgends ist er in graf Wilhelms Wernhers wundercammer geen Zimbern vergabt worden. Nach dem dreißigisten kamen deren vil, die fürgaben, der alt herr sellig wer inen schuldig bliben. Welcher nun ain

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wenig kunt anzeig thuen, der wardt dugentlich entricht. Under denen kamen aber ieren zwen, das war der ein ein zimmerman von Ünzkofen, der ander ain Mösskircher, Hanns


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 622. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_622.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)