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halbhundert jaren, hat gehaisen der Besenfelder und ist von Horb pürtig gewesen. Da ist er zu eim amptman worden im jar, als das schloß Zollern von reichsstetten belegert wardt, anno 142[3][1]. Solch ampt hat er neun und zwainzig

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jar versehen. Hernach ist er zu apt Endresen von Alberspach, war ein edelman von Neuneck, komen. Bei dem hat er uf anderhalbe jar des gotzhauses güeter ernewert, auch die zins und gülten beschriben. Bald hernach wardt er von fraw Mechtilden, pfalzgrevin, weilunt herzog Albrechts von

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Österreich nachgelassen witib, geen Rotenburg beschriben. Die bestallt in zu einem hove- und kuchenschreiber. Solch ampt versahe er, biß er ganz unvermüglich wardt. Do thett er sich an ain rüebigern dienst, namlichen zu den closterfrawen geen Kilperg; deren vogt wardt er uf drei

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jar. Hernach thet er sich gar zu ruwen, kam wider geen Horb und half seinem sone die kinder erziehen, wie er von ime selbs schreibt, und ist hernach in guetem alter umb die jar 1470 gestorben. Bei seinen zeiten[2] ist er vil gepraucht worden bei fürsten und herren, auch allem umbgesessnen

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adel wol bekannt gewest, in welcher zeit er vil wunderbarlicher handlungen, die allenthalben im reich fürgangen, gesehen und erfaren, die er den merertail zum fleißigesten hat ufgezaichnet und beschriben, sonderlichen aber im landt zu Schwaben und den nechst umbgelegnen ländern,

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derhalben ime auch billich zu erkantnus und einer schuldigen dankbarkait sein leben der gedechtnus soll bevolchen werden. Die histori[3] aber mit maister Eppen und seinen hunden, auch dem pfalzgraven von Tübingen, hat er von einem gar alten edelman gehapt, hat Steffan von Emershofen

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gehaisen. Der saß dozumal im schlössle Feherbach, zwischen Horb und Haiterbach an der Waldach gelegen. Derselb hats von seinen voreltern in geschriften bekommen. Diser edelman von Emershoffen hat sonst noch etliche mer dörfer gehapt an dem obgenannten weserlin, der Waldach,

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darunder eins hieß Krespach. Dahin kam anno domini 1459 umb Bartholomei marggraff Carl von Baden und sein gemahl, die herzogin von Österreich, der churfürst von Trier und der bischof von Metz, waren baid marggraf Carls brüe-


  1. 142[3] die zahl 3 ergänzt; s. oben I, 275, 42.
  2. Bei seinen zeiten] bis werden [z. 27] abgedruckt durch Uhland a. a. o. s. 5, anm. 8.
  3. Die histori] bis Krespach [z. 35] ist abgedruckt a. a. o. s. 5.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_144.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)