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Wer iemands nun, dem sin begir
Zum orden stündt, der kume zu mir
Zu pfingsten nechst in disem jar!

Ich will in füeren mit mir dar.
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Da wollten wir frisch und freulich sein

Und halten uns zum besten wein.

Von herr Hanns Jacoben von Landow, ritter, auch von allerhandt sachen, die sich bei kaiser Maximilians zeiten und hernach begeben.
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Anno 155[7][1] den [24] des monats [Mai] ist gestorben herr Hanns Jacob von Landow, ritter, landtvogt zu Nellenburg, welcher bei seinen zeiten der fürnembsten und wolhebigisten ritter einer gewesen, der in unsern landen het mögen erfunden werden. Dieweil er aber der herrschaft

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Zimbern wol verwandt, auch mit dem alten herren vil zu handlen gehapt, wurt nit unzimlich sein, von seinem herkommen, auch seinen sachen was zu vermelden, dergleichen wie ain sollichs groß guet, das er seim son verlasen, so geschwindt zertrent und wider von ainandern ist kommen,

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darbei das wunderbarlich und sinwell glück mag gespürt werden. Alle, die sich umb das herkommen deren von Landow zu erkundigen beflissen, sein dessen ainmündig, das ire voreltern graven von Würtemberg gewesen. Das zaigt fürnemlichen an ir schilt und helm, das im wenigisten nit verendert,

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sonder das recht alt würtembergisch wappen sampt dem helm, namlich der beutel, daher dann die allereltesten grafen von Würtemberg graven vom Beutel oder von Beutelspach genennt worden; dann das helmklainet, dessen die herzogen von Würtemberg sich gebrauchen, haben sie von den graven

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[1153] von Aurach angenommen. Ich höre, es hab herzog Eberhart von Würtemberg der erst, mit dem bart, mit denen von Landow vil gehandlet umb ein verenderung im wappen oder am helm, auch sich etlich tausendt guldin inen darumb zu geben erbotten, aber sie sein standthaftig bliben und

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haben solchs nit bewilliget. Iren ursprung kompt namlichen daher, das ain graf von Würtemberg sein leiblichen brueder in aim zorn umbbracht, derhalben er und seine kinder vom


  1. 155[7] etc die lücken der hs. ergänzt nach Bucelin a, a. o. II, und Zedler, Universal Lexicon XVI, 391.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_247.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)