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im der kaiser das fendlin, aber herr Hans Jacoben ordnet er zu zwaien fürsten ins glidt, an die stat, die der marggraf vormals ingehapt, sprechende, es solt sich keiner schemen, wo in ein römischer kaiser oder ein obrister hin ordne. In

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etlichen jaren darnach und kurz vor dem, ehe hoch bemelter kaiser mit todt abgangen, do hat er im zur letze zwai schöner drinkgeschier, in denen er ime vilmals den wein getragen, geschenkt. Und demnach bemelter kaiser ein natürlichen son gehapt, der hernach Georius ab Austria

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genannt worden, den hat herr Hanns Jacoben der kaiser bevolhen, solchen jungen seinem enikln, erzherzog Carln von Österreich und prinzen in Hispanien, so baldt der ins reich kommen, zu überantwurten und darbei anzuzaigen, das er von seinem leib geporen sei. Das hat herr Hanns Jacob

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hernach uf dem grosen reichstag zu Wormbs verricht und kaiser Carln den jungen gepracht. Der ist hernach bischof zu Brixen worden, volgendes zum bisthum Lüttich kommen. Aber der kaiser Maximilianus ist gestorben im jar 1519 den [11][1] Januarii. Solchs hat sich also gefüegt. Es hat der

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loblich kaiser den prauch gehapt, so frembde pottschaften zu im kammen, das er denselbigen[2] vil ehr bewise. Begab sich, das er ein soliche potschaft zu Insprug wolt ußlösen; das wardt durch die regierung versehen und der würt mit duch und nit in gelt bezalt. Darauß entstande dem kaiser ain

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grose nachrede und vil gespais. Wie das dem kaiser fürkame, do name er solichs zu einer hochen beschwerdt an und satzt im für, nit mehr geen Insprugk zu kommen. Derhalben war er gleich des andern tags [1156] uf, gab für, er wellte geen Hall und Schwaz spaziern, schidt also in grosem

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unmuet und widerwillen hinweg, im schein, als ob er jagen welte, wie er auch hernach nit mehr dahin kommen ist, sonder raist dieselbig nacht geen Rotenburg, do war er übernacht. So baldt das geschrai zu Insprugk erscholl, das der kaiser in einem unwillen abgeschaiden, volgten noch

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denselbigen abendt etlich von der regierung hernach. Die wolten sich bei dem kaiser entschuldigen und ad[3] conciliandam benevolentiam do brachten sie etlich maulesel mit gelt geladen; das het man in dreien oder vier stunden bracht, darvor war keins vorhanden gewest. Als sich die herren

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bei dem kaiser liesen anzaigen, wardt inen durch Conzen


  1. 11] ergänzt.
  2. denselbigen] hs. demselbigen.
  3. ad] hs. an.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_253.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)