Seite:De Zimmerische Chronik 4 261.jpg

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umb solten an den stamen und nammen Zimbern lasen gelangen. Hierinen war herr Hanns Jacob ganz geflissen, ließ sich kein mühe betauren und handlet ganz getrewlichen; glaub auch, waver man den sachen statlichen nachgesetzt,

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ob gleichwol die obgenannten drei dörfer nit weren, so würde es doch umb die andern zwai dörfer, Hochmessingen und Winzagel, so grave Gottfridt Wernher gleichergestalt hingeben, nit ermanglet haben, die weren zu stammen [1160] und nammen wider kommen. Aber was solt geschehen?

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Es waren iren etlich zu Rotweil, die thetten sich zu dem frommen grave Wilhelm Wernhern, beretten ine, er solt gemacht thuen, biß sich die und diese gelegenhait zutrüege, zogen damit ine uf, in masen alle handlung ersessen und das gelt, das er mit von der cammer herauf pracht, verthon

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wardt. Darbei laß ichs bleiben. Das ich aber wider uf herr Hanns Jacobs und seins sons handlungen kom, so ist zu wissen, das der sone nach seins vaters todt, als er in so groß guet ledig und allerdings unverkümbert eingesessen, hat er ein grose beschwerdt gehapt, das er den wandel so

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gar nit brauchen und vil gespais leiden hat müesen, derhalben er hin und wider vil rath suchen und sich kein costen betauren ließ. Nun war ain kreutlerarzet im Algew, der sich uf die maleficia ganz wol versteen solt, auch sollichen verletzten personnen mermals bestendige hilf bewisen haben.

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Do erpot sich Hanns Walther von Laubenberg, ime, von Landow, solchen arzet zu bekommen und in der stille helfen zu lasen, dargegen im der von Landow versprochen etlich, und derselbigen nit wenig, tausendt guldin zu ainer verehrung. Hierauf der maister sein kunst gebraucht, und

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gleichwol etwas ußgericht, das er ain zimliche prob thon künden, aber es wolt kain beharlicher bestandt do sein, wie man gemainlich sprücht und war ist, das kriegen user der canzlei und buelen uß der apoteka selten mit früchten beschehe. Das beschach zwar alda auch, nichs destoweniger

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do wolten die, so im verholfen gewesen, ires verhaißens halben zu friden gestellt sein. Dess wideret sich Landow; do kam die sach geen Rotweil an das hofgericht und war ein schimpflichs ding an baide partheien. Aber der unfahl war dozumal so gar uf der landowischen linia, das sich

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menigclich muest verwundern. Als nun iederman mit denen sachen umbgieng und Conz und Benz wissens haben muesten, das der wadel nichs sollte, do kam zu letst ein Jud ins spill,


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 261. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_261.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)