Seite:De Zimmerische Chronik 4 329.jpg

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größern, ja den wesentlichsten antheil an der abfassung der chronik haben. Die eine ist sein neffe, graf Froben Christof (geb.


WS: Fortsetzung der Fußnote von Seite 327

ende: »Gdruckt zuo Tüwingen durch) Vlrich Morhart, im tausent fünffhundert vnd acht vnd zweintzigisten jare, am sibenden tag Jenners.« 4°.

     2. Sodann widmete der anonymus des chronicon Wirtembergense, abgedruckt bei Schannat, Vindemiae literariae II, 21—40, nach Schannat (a. a. o. praefatio bl. 2a) seine arbeit »Wilhelmo Wernhero Comiti de Zimbra, Ferdinandi I Austriae Archi-Ducis supremo Aulae Praefecto«; s. Stälin III, 11.

Aber nicht bloß die meisten werke des rastlos thätigen grafen, auch sein herz besitzt Donaueschingen. Dasselbe ward nach testamentarischer verfügung (s. IV, 102, 15) vor dem altare in der schloßkapelle zu Herrenzimmern an der stelle, auf welcher der priester in celebrando steht, begraben, bei zerstörung des schlosses gefunden und zuerst nach Rottweil, dann nach Donaueschingen gebracht; s, Ruckgaber a. a, o. s. 225.

Einen interessanten einblick in die geschichtsforschende thätigkeit des grafen Wilhelm Wernher gewährt der nachstehende brief desselben an den grafen Jörg von Zweibrücken. Das Original befindet sich im haus- und staatsarchiv zu Darmstadt.

»Mein früntlich dienst seyend üch zuovor! Wolgeborner, lieber vetter, ich bin durch den hochgelerten doctor Casper Baldüng, ouch ander mer, bericht, das ier ain liebe vnd naygüng habend, antiquitates und alte löblich geschichten zu erfaren, darbey auch vil wissens habend, die herkummen vnd heyret alter geborner geschlecht. Die weyl ich dann der gleychen vnd nit minder ain besundern lust vnd anmutung darzu hab, ouch die merern zyt (so ich nit mit andern geschefften beladen), in hystoriis zu lesen vnd alte geschichten zw erfaren, mich üben bin, darnebend (als ain unerfarner) mich underfangen, in ain buoch zusamen bringen, so vil heyret alter geborner geschlecht von graven und herren, ich erfaren vnd zu wegen bringen kann, und aber on üwer vnd anderer, die des vil mer erfarung vnd wissens habend, angeben und bericht gar nichts volkümmlichs volstrecken oder machen kan, noch wayß, uß der vrsach hab ich nit künden underlassen, (wie wol ier mier unbekannt) üch umb steur vnd bericht zu schreyben, ganz früntlich bittend, erstlich alle heyret üwers geschlechts, so vil man der von alter her erfaren mag oder wissens hät, mier verzaichnet zu schicken; waist man der herren vnd frawen nammen vnd jarzal, oder die ordnüng, wie die uf ainandern volgend, ist wol zu wissen, wa man aber dasselbig nit erfaren mag, ist gnuog, das man die geschlecht wayst. Ouch bit ich üch, ob es vorhanden, oder man etwas darvon hett, das ier mier vf das kürzest und summarie üwers geschlechts herkummen oder anefang anzaygtend, das ich gern bey ietlichem geschlecht het, wie wol ich das selbig bey vil geschlechten vnderlassen muß, uß der vrsach, das ich nichts darvon erfaren kan. Die weyl nün och vil guter, alter vnd erlicher geschlecht abgestorben und ier leychtlich gar vergessen werden mag, als Ochsenstain, Liechtenberg, Dierstain und ander der gleychen, ist abermals an üch mein gar früntlichs pyt, so vil müglich, ier wellend mier der selben abgestorbnen, ouch anderer, die noch in leben sind, heyret zu wegen bringen, in aller form und maß, wie ich die von üwerm geschlecht begeret hab, und mier die fürderlich zu schicken, an sollichem be-

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_329.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)