Seite:De Zimmerische Chronik 4 334.jpg

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guets und bös, iederzeit begeben, nachlengs zu beschreiben« (III, 169, 6 ff.), oder: »dieweil ich mir fürgenommen, mancherlai zu beschreiben« (IV, 7, 7); daß er es ist, der sich den »zusammentrager diser histori« nennt (I, 257, 5). Wann und wo Johannes Müller geboren ist, welchen bildungsgang er durchgemacht hat, ist unbekannt. Bevor er sich unter der thätigen beihülfe und der sorgsamen förderung seines herrn an die zusammenstellung der chronik machte, hatte er bereits eine andere, wie es scheint, das zimmerische geschlecht betreffende, leider verloren gegangene schrift, »Dialogi«, ausgearbeitet (wie in meinen Dialogis davon meldung beschicht«, (II, 98, 6); »ist in meinen Dialogis weitleufiger gemeldet«, II, 182, 26), wenn anders die anfertigung dieser zwei capitel nicht einem seiner gräflichen mitarbeiter zukommt.

Zeit der abfassung.

In welche zeit die entstehung der zimmerischen chronik, welcher traditionelle, wenn gleich nicht ganz zutreffende name[1] für das werk beibehalten worden ist, fällt, ist aus ihr durch mehrere zeitangaben ersichtlich. Diese angaben umfassen die jahre 1564, 1565 und 1566. In band I, 257, 4 heißt es: »in disem anno 1564«; in II, 648, 24: »Also in disem 1564 jar ist ain ehrlicher burger zu Überlingen«; in III, 627, 32: »Er ... ist ... endtlichen des vergangnen 1563 jars gestorben«; in I, 298, 35: »In disem 1565 jar ... do haben« etc.; in II, 615, 32: »Wir haben in nechst vergangnem jar 1564 gar nahe ain gleichen fahl in unser landtsart gehapt«; in III, 304, 32: »Verschines jars, anno 1564«; in III, 630, 16: »Den (standt) versicht er noch in disem 1566 jar«; in IV, 101, 5: »Und ist er also uf ein solichs geruigs und groß alter kommen, daz er in disem laufenden 1566isten jar das ein und achtzigist jar erraicht«; in IV, 112, 22: »Aber durch die gnad des allmechtigen ist er widerumb ufkommen und lebt in disem 1566 jar noch«. Es tritt hiebei zu tage, daß in band III (304, 32) das jahr 1565, in III (627, 32) das jahr 1564 das laufende jahr genannt wird, eine erscheinung, durch welche die frühere bemerkung, daß die chronik nicht fortlaufend, sondern materienweise auf einzelblättern oder bogen bearbeitet und erst bei der zusammenstellung chronologisch geordnet worden ist, ihre bestätigung findet.

Mit dem jahre 1566 war die reinschrift von B der hauptsache


  1. Der name »chronik« kommt in ihr nie vor, sie nennt sich stets »historia«, »histori« (in diser historia, histori), so II, 28, 31; 29, 30; 39, 30; 61, 23; 122, 9; 123, 6; 153, 29; 156, 36; 216, 7; 217,11; 248, 29; 310, 22; 340,34; 437, 34; 623 33; III, 24, 11; 46, 13; 52, 3; 57, 12; 74, 18; 260, 16; 272, 30; 294, 42; 337, 25; 350, 24; 410, 3; 421, 1; 586, 30; 634, 12 etc.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 334. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_334.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)