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Nachdem er ein auf dieser Anhöhe gelegenes Bergschloß mit einem Götzentempel, der Kastorberg genannt, zerstört hatte, läßt ihn die Sage diese Kirche errichten, und sie dem Herrn Christus zueignen.[WS 1] Daher soll sie der Christus- oder Christen-Berg genannt, und von dem bekannten Bischofe Bonifazius, dem Apostel der Deutschen, eingeweiht worden seyn.[1]


  1. Wigand Gerstenberg sagt in seiner Frankenbergischen Chronik, zwischen den Jahren 716 und 724.) S. 14. „Darum so hatte dieser Herzog Carolus (Karl Martell) viel Gewinne mit den alten Sachsen, als das auch Meister Dietrich Engelhausen beschreibt, und lag dick und viel zu Frankenberg. Er verstörte auch das feste Schloß Kasterburg, genannt nach dem Abgott Castor, und daselbst ward eine Kirche hingebauet, die heißen wir Christenberg.“ Eben das sagt auch Dilich, in seiner hess. Chronik, Thl 6. S. 117. der vierten Ausgabe. Joseph Imhoff, in seiner handschriftl. hess. Chronik, gibt den Karl Martell gleichfalls ausdrücklich als Erbauer der auf dem Christenberge befindlichen Kirche an, wenn er sagt: „––– Verstört ihre beste Burgk, genannt Castorburgk, vnndt bauet darnach eine Kirch dahin, so Christenburgk genent ist worden.“ Noch viel bestimter drückt sich Wilhelm Lauz, in seinen auf der kurfürstl. Bibliothek zu Kassel befindlichen handschriftlichen Nachrichten

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Die Suchergebnisse aus der RI OPAC-Datenbank, aus JSTOR und aus De Gruyter vermitteln den Eindruck, dass Christuskirchen als Forschungsthema, und zwar als ein geschichtswissenschaftliches und theologisches Forschungsthema (gemäß dem Stand aus dem 06.02.2024) als ein untererforschtes Forschungsthema eingeordnet werden können. Es wiegen archäologische und architektonische Untersuchungen und Forschungsarbeiten zu konkreten Christuskirchen in konkreten Kirchorten vor und es fehlt an theologischen, geschichtswissenschaftlichen und interdisziplinären Untersuchungen und Forschungsarbeiten, die den konzeptuellen Hintergrund der Christuskirchen behandeln. Christuskirchen wird eine überblicksartige Einordnung im folgenden Wikipedia-Artikel gewidmet: https://de.wikipedia.org/wiki/Christuskirche. Als Beispiel für einen Beitrag, der sich mit einer konkreten Christuskirche auseinandersetzt, sei das folgende Beispiel genannt, in dem die Baugeschichte der Evangelischen Christuskirche in Ibbenbüren vorgestellt wird: Schrader, Mark; Ellger, Otfried und Grumbkow, Philipp von: Land und bewegt – die Baugeschichte der Evangelischen Christuskirche in Ibbenbüren, in: Archäologie in Westfalen-Lippe, S. 90-93, 2012, http://journals.ub.uni-heidelberg.de/index.php/aiw/article/view/25996/19712. [abgerufen am 06.02.2024]); Auch Justi geht davon aus, dass dieses Detail der Überlieferung, bzw. diese Erklärung dafür, wie der Name Christenberg entstanden war und warum - dieser Überlieferung zufolge - diese Kirche früher Christus geweiht war, einen sagenhaften Charakter besitzt. Seit 1231 hat die Christenberger Kirche den heiligen Martin als deren Patrozinium. Vgl. Classen, Wilhelm: Die kirchliche Organisation Althessens im Mittelalter : samt einem Umriß der neuzeitlichen Entwicklung, Marburg, 1929, S. 112. ; Digitalisat der Ausg.: Marburg : Elwert, 2020. https://archiv.ub.uni-marburg.de/eb/2020/0366 [abgerufen am 05.03.2024]; Vgl. auch Feldtkeller, Hans: St. Martin auf dem Christenberg nördlich von Marburg : Ergebnis einer Grabung und Restaurierung, in: Bewahren und Gestalten : Festschrift zum Geburtstag von Günther Grundmann, hg. von Gerhardt, Joachim, S. 51-58, Hamburg, 1962.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Wilhelm Justi: Der Christenberg, in Oberhessen. , Marburg ; Cassel 1820, Seite 243. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Christenberg,_in_Oberhessen.pdf/3&oldid=- (Version vom 11.3.2024)