Seite:Der Held von Berlin.pdf/74

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Nach zwei Minuten wirbelte sie wieder herein«.

„Erledigt!“ jubelte sie. „Du bist besorgt und aufgehoben. Die Biederfrau – eigentlich heisst sie Biedermann, aber wir nennen sie alle hier in der Pension Biederfrau, weil Biedermann doch für eine Seele von Weib ein geschlechtliches Paradox ist – also sie hat gerade ein kleines Zimmer frei. Nicht sehr elegant, nach dem Hof hinaus. Sei still, zieh nicht gleich so ein ruppiges Gesicht. Hör erst alles. Volle Pension 80 M. Das kannst du dir doch leisten.“

Er sah sie perplex an.

„Ich soll hier wohnen?!“ Er zeigte vag ins Zimmer hinein.

„Hier nicht,“ lachte sie, „aber dahinten. Heraus mit deinen Einwendungen, wenn du welche wagst.“

Da fasste er ihre beiden Hände.

„Jo, es klingt albern, wenn ich dir jetzt wieder sage, dass ich dich liebe. Das weisst du.“

„Ich nehme es an nach den Beweisen, die du mir gegeben hast.“

„Nein!“ rief er heftig. „Ich scherze jetzt nicht. Es ist mein blutiger Ernst. Jo, ich hab doch nichts und bin nichts. Ich – – ach, es klingt alles so – so blödsinnig und brutal, aber ich kann von dir nichts annehmen.“

„Sollst du auch nicht, mein stolzer Prinz.“

„Ich kann, ich will in keine –“, er verdrehte verzweifelt

Empfohlene Zitierweise:
Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/74&oldid=- (Version vom 31.7.2018)