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worden, da man zu Omakatis ärztlicher Kunst seit jeher das größte Vertrauen hatte.

Der schnelle Büffel sah finster zu, wie der Medizinmann aus den Taschen, die das Bärenfell innen enthalten mußte, ein paar kleine Tongefäße mit Wundsalben hervorholte und rasch und geschickt neue Verbände anlegte.

Nachdem die Verwundeten wieder weggetragen worden waren, trat Omakati abermals an das Feuer heran und sagte zu dem Oberhäuptling:

„Der große Geist wird meinen Brüdern zürnen, wenn sie auch fernerhin Felsenherz und dem Häuptling der Komanchen nach dem Leben trachten. Omakati hat seine Brüder schon lange gewarnt, nicht aus blinder Rachgier das Kriegsbeil auszugraben. Meine Brüder hatten keinen Grund, den blonden Jäger und den schwarzen Panther seit vielen Monaten zu verfolgen und mit dem Tode zu bedrohen. Manitu, der große Geist, liebt seine weißen und roten Kinder gleichmäßig. Meine Brüder mögen daran denken, wie viele tapfere Krieger sie bereits verloren haben, nur weil sie nicht davon abließen, den beiden berühmten Jägern nachzustellen. – Ich habe gesprochen –“

Er wollte sich umwenden und davongehen.

Der schnelle Büffel jedoch war schon hochgeschnellt und rief:

„Krieger der Apachen, hört nicht auf die Worte Omakatis, der einsam durch die Prärien, Berge und Wälder schleicht und seit Jahren nie mehr einen Tomahawk im Kampfe geschwungen hat! Felsenherz war es, der Euren berühmtesten Häuptling, den großen Bär, tötete! Soll dessen Tod ungerächt bleiben?!“

Empfohlene Zitierweise:
William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)