Seite:Der Salon (Heine) III 155.jpg

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Hochzeitmahl sich gütlich thaten. Die Sagen von solchen Versteinerungen sind im Norden eben so heimisch wie im Morgenlande, wo der bornirte Moslem die Statuen und Kariatyden, die er in den Ruinen alter Griechentempel findet, für lauter versteinerte Menschen hält. Wie im Harze so auch in der Bretagne, sah ich allerley wundersam gruppirte Steine, die von den Bauern Zwergenhochzeiten genannt wurden; die Steine bey Loc Maria Ker[1] sind die Häuser der Korriganen[2], der Kurilen, wie man dort das kleine Volk benamset.

Die Zwerge tragen kleine Mützchen wodurch sie sich unsichtbar machen können; man nennt sie Tarnkappen oder auch Nebelkäppchen. Ein Bauer hatte einst, beim Dreschen, mit dem Dreschflegel die Tarnkappe eines Zwerges herabgeschlagen; dieser wurde sichtbar und schlüpfte schnell in eine Erdspalte. Die Zwerge zeigten sich auch manchmal freywillig den Menschen, hatten gern mit

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Locmariaquer in der Bretagne.
  2. Vorlage: Torriganen. Korriganen sind Feen oder zwergenhafte Spukgestalten der bretonischen Mythologie.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_155.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)