Seite:Der Salon (Heine) III 183.jpg

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Magdeburg erschienen ist. Schon die Jahrzahl ist merkwürdig; es ist das Jahr dem der jüngste Tag prophezeyt worden. Der Inhalt des Buches ist ein Wust von Unsinn, aufgegabeltem Aberglauben, maulhängkolischen und affentheuerlichen[1] Historien und gelehrten Citaten, Kraut und Rüben. Die zu behandelnden Gegenstände sind geordnet nach den Anfangsbuchstaben ihres Namens, die ebenfalls höchst willkürlich gewählt sind. Auch die Eintheilungen sind ergötzlich, z. B. wenn der Verfasser von Gespenstern handeln will, so handelt er 1° von wirklichen Gespenstern, 2° von erdichteten Gespenstern, d. h. von Betrügern, die sich als Gespenster vermummen. Aber er ist voll Belehrung, und in diesem Buche, so wie auch in seinen anderen Werken, haben sich Tradizionen erhalten, die theils sehr wichtig für das Studium der germanischen Religionsalterthümer, theils auch als bloße Curiositäten sehr interessant sind. Ich bin überzeugt, Ihr alle wißt nicht, daß es

Annmerkungen (Wikisource)

  1. maulhängkolischen und affenteuerlichen: Wortbildungen des Barockdichters Johann Fischart (1546-1591).


Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 183. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_183.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)