Seite:Der Salon (Heine) III 255.jpg

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wo sie mit den übrigen Elementargeistern zusammenhausend, ihre dämonische Wirthschaft treiben. Am eigenthümlichsten, romantisch wunderbar, klingt im deutschen Volke die Sage von der Göttinn Venus, die, als ihre Tempel gebrochen wurden, sich in einen geheimen Berg flüchtete, wo sie mit dem heitersten Luftgesindel, mit schönen Wald- und Wassernymphen, auch manchen berühmten Helden, die plötzlich aus der Welt verschwunden, das abentheuerlichste Freudenleben führt. Schon von weitem, wenn du dem Berge nahest, hörst du das vergnügte Lachen und die süßen Cytherklänge, die sich wie eine unsichtbare Kette um dein Herz schlingen, und dich hineinziehen in den Berg. Zum Glück, unfern des Eingangs, hält Wache ein alter Ritter, geheißen der getreue Eckhart; er steht gestützt auf seinem großen Schlachtschwert, wie eine Bildsäule, aber sein ehrliches eisgraues Haupt wackelt beständig und er warnt dich betrübsam vor den

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Heinrich Heine: Elementargeister. Hamburg: Hoffmann und Kampe, 1837, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Salon_(Heine)_III_255.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)