Seite:Der Stechlin (Fontane) 144.jpg

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kommt, alle alte Kultur, alle Shawls und Teppiche, Buddha und die weißen Elefanten. Also antreten, Armgard; du natürlich an den rechten Flügel, denn du bist größer. Und nun, lieber Stechlin, wie finden Sie uns?“

     „Aber meine Damen…“

     „Keine Feigheiten. Wie finden Sie uns?“

     „Unendlich nett.“

     „Nett? Verzeihen Sie, Stechlin, nett ist kein Wort. Wenigstens kein nettes Wort. Oder wenigstens ungenügend.“

     „Also schlankweg entzückend.“

     „Das ist gut. Und zur Belohnung die Frage: wer ist entzückender?“

     „Aber Frau Gräfin, das ist ja die reine Geschichte mit dem seligen Paris. Bloß, er hatte es viel leichter, weil es drei waren. Aber zwei. Und noch dazu Schwestern.“

     „Wer? Wer?“

     „Nun, wenn es denn durchaus sein muß, Sie, gnädigste Frau.“

     „Schändlicher Lügner. Aber wir behalten diese zwei Hüte. Lizzi, gieb all das andre zurück. Und Jeserich soll die Lampen bringen; draußen ein Streifen Abendrot und hier drinnen ein verglimmendes Feuer, – das ist denn doch zu wenig oder, wenn man will, zu gemütlich.“

     Die Lampen hatten draußen schon gebrannt, so daß sie gleich da waren.

     „Und nun schließen Sie die Balkonthür, Jeserich, und sagen Sie’s Papa, daß der Herr Rittmeister gekommen. Papa ist nicht gut bei Wege, wieder die neuralgischen Schmerzen; aber wenn er hört, daß Sie da sind, so thut er ein übriges. Sie wissen, Sie sind sein

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Theodor Fontane: Der Stechlin. Berlin: F. Fontane, 1899, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Stechlin_(Fontane)_144.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)