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Todespfeil befahl, die verwundeten und toten Indianer vor ihn zu bringen.

Es gab nur ganz leicht Verwundete, und zwar hatten sie fast ausnahmslos nur Quetschungen davongetragen, wie es bei dem Rammen des Thores und dann bei dem wilden Durcheinander auf dem Hofe fast unvermeidlich gewesen war.

Nur zwei Tote waren es, die man vor ihm niederlegte. Der eine war durch einen Pfeil getötet worden, der ihm von hinten in den Hals gedrungen, er war also versehentlich, wie es bei solch einem Handgemenge geschehen konnte, von dem Geschosse eines Kameraden getroffen worden. Den anderen aber fand man noch im Walde, und dieser hatte die Spitzkugel eines amerikanischen Soldaten in der Brust.

„Hier ist der Beweis,“ sagte Todespfeils tiefe Stimme. „Die Feuerwaffen der Blaßgesichter können Euch nicht treffen, nicht verwunden, der große Geist macht Euren Körper dagegen hart wie Stahl. Der Pfeil des Indianers aber durchdringt den roten Bruder nach wie vor. Deshalb seid einig, und Ihr werdet unbesiegbar sein. Und dieser?“ fragte er, auf den anderen Toten deutend.

„Es ist Büffelkopf. Er hat gestern heimlich Feuerwasser getrunken,“ entgegnete der rote Adler finster, und ein bestätigendes Murmeln ging durch den Kreis der Umstehenden.

„Auf!“ rief nun Todespfeil. „Vereinigen wir uns mit unseren Brüdern, die die anderen Forts genommen haben, und dann zum Rachezug gegen Osten, von dem wir vertrieben worden sind!“




Der erste Streit.

Nicht viel anders als hier war es fast um dieselbe Zeit bei allen anderen Forts zugegangen. Sie alle waren von den sich gleichzeitig erhebenden Indianerstämmen, die dem betreffenden

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Robert Kraft: Der rote Messias. H. G. Münchmeyer, Dresden (1901), Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_rote_Messias.pdf/23&oldid=- (Version vom 31.7.2018)