Seite:Deutsche Rechtsbücher des Mittelalters 015.jpg

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I. 54 dat is woker sunder in vif saken gleich den spätern Drucken (seit 1528) in der That zehn Ausnahmsfälle nennen, oder abweichend von allen Drucken zu I. 36 a. E. einen Zusatz von den Mantelkindern machen, oder eine eigenthümliche weitläuftige Glosse zu III. 88 — 91 liefern.

Ueber die sonstigen kleinen Abweichungen innerhalb der Recensionen 5 und 6 vgl. im Allgemeinen Spangenberg S. 36 — 37. Insbesondere: findet sich eine Glosse zum prologus und textus prologi, zu I. Art. 8 — 13, 26, 36, III. 28, 47 — 51, 82 § 2 — 87, 88 — 91, und wie beginnt die zu III. 88; erklärt die Gl. zu III. 51 das swert mit su-wert; hat sie zu I. 14 a. E, das Gleichniss mit einem Storch- oder Kranichnetz; erwähnt sie zu III. 76 § 3 des Nicolaus (Claus) von Buch als Vaters des Glossators; wird im Eingange zum 3ten Buche die Gl., wie in Nr. 213, dem Heinrich von Boich beigelegt; bezeichnet sie zu III. 82 § 1 den Ssp. als Privilegium Carls, welches er zu Sachsenburg am 10 Hornung 810 gegeben?

Als Probe etwa der Anfang der Gl. zu I 19, oder der Schluss der Gl. zu dem letzten Art. des ersten Buches von dem Zeugniss des Richters über die Verfestung.

β) Lateinische. Die Breslauer Hdschr. 83 giebt ausser der gewöhnlichen deutschen und der oben erwähnten gemischten Glosse noch zu dem lateinischen Texte eine Glosse in gleicher Sprache, welche auch in die Ausgaben seit 1516 geflossen. Auszugsweise steht sie mit Anführung deutscher Textesworte in Nr. 30. Verschieden davon ist die lateinische Uebersetzung der deutschen Glosse, welche in den polnischen Ausgaben des latein. Ssp. z. B. der von Zamosc 1602 neben der ebengedachten vorkommt.

γ) Glossenprolog. In den vier Glossenhdss. 8, 25, 154, 395 steht ein gereimter Prolog lateinisch und deutsch, in einer fünften Nr. 122 nur lateinisch, der vollständig in 7 oder 8 Absätzen 278 Verse zählt Er beginnt O helion et unitas (D. O drinumich enicheit), schliesst hic det ut sine vitio opus perficiatur (de do, dat ik meles vri den apparat vulende), und giebt eine Rechenschaft des Glossators über sein Werk. Vgl. Homeyer, der Prolog zur Glosse des s. Landrechts, in den Abhdl. der Berliner Ac. d. Wiss. 1854. — Probe aus den V. 12, 18, 46, 53, 74, 86, 149, 168, 196, vorzugsweise V. 118, 143, 144, 180.

Empfohlene Zitierweise:
Carl Gustav Homeyer: Die deutschen Rechtsbücher des Mittelalters und ihre Handschriften. Berlin: Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung, 1856, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutsche_Rechtsb%C3%BCcher_des_Mittelalters_015.jpg&oldid=- (Version vom 2.12.2016)