Seite:Deutscher Liederhort (Erk) 211.jpg

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5.
Kirschen die sind schwarz und roth,       ade!

Kirschen die sind schwarz und roth;
ich lieb mein Schatz bis in den Tod.
Ade, o weh, ade!

3, 3. So reich mir dein schneeweiß Händelein! – 4, 3. wir Beide (wir) scheiden uns nimmermeh! Str. 4 und 5 ohne Auftakt zu beginnen.


64b. Abschied vom Liebchen.
1.
Es ritten drei Reiter zum Thore hinaus,       ade!

es ritten drei Reiter zum Thore hinaus,
Feinsliebchen schaute zum Fenster heraus.
Ade, o weh, ade!

2.
Ach Mägdlein, laß dein Schauen sein, etc.

ich kann fürwahr nicht bei dir sein!

3.
„Kannst du fürwahr nicht bei mir sein,

so reich mir nur dein Händelein!“

4.
Händlein reichen und das thut weh,

wir Zwei wir scheiden und nimmermeh:

5.
Es scheidt uns dann der bittre Tod,

er scheidet so manches Mündlein roth.

6.
Er scheidet die Kindlein von der Wiegen,

die Junggesellen wol von der Lieben.

7.
Er scheidet so manches Mann und Weib,

die lange Jahr lebten in Fröhlichkeit.

8.
Drum Händlein reichen und thuts auch weh,       ade!

wir Zwei wir scheiden uns nimmermeh!
Ade, o weh, ade!

(Mündlich, aus der Gegend von Bonn. 1820.)
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 211. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_211.jpg&oldid=- (Version vom 27.10.2019)