Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort | |
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mit einem Mädchen streiten,
sie sollt ihm sieben Söhne zeugn
und doch ne Jungfer bleiben.
und doch ne Jungfer bleiben;
so sollst du mir siebn Wiegen machn
und keinen Schnitt dran schneiden.“
und keinen Schnitt dran schneiden;
so sollst du mir von Haberstroh
wol spinn die feinste Seide.‘‘‘
wol spinn die feinste Seide;
so sollst du mir eine Peitsche machn
von hundertfunfzig Meilen.“
von hundertfunfzig Meilen;
so sollst du mir die bunte Kuh
den gläsern Berg nauftreiben.‘‘‘
den glasern Berg nauftreiben;
so sollst du mir die wilden Schwein
den grünen Wald naustreiben.“
den grünen Wald naustreiben;
so sollst auf allen vier Ecken stehn
und sehen wo sie bleiben.‘‘‘
und sehen wo sie bleiben;
so sollst du mir die Sterne zähln,
die an dem Himmel scheinen.“
die an dem Himmel scheinen;
so sollst du mir eine Leiter baun,
daß ich darauf kann steigen.‘‘‘
daß du darauf kannst steigen;
so sollst du mir das Holz ran fahrn
im Sommer auf dem Eise.“
ich muß es lassen bleiben.
So will ich nun und nimmermehr
mit keiner Jungfer streiten!‘‘‘
(Vielfach mündlich, aus dem Oderbruch, aus Gramzow in der Uckermark, Fehrbellin, Neustadt a. d. Dosse, Alt-Döbern, Müllrose bei Frankfurt a. d. O. u. s. w.)
1. Es verdient bemerkt zu werden, daß dieses Lied in den vorstehend genannten Gegenden in der Regel nur mit Nr. 151 verbunden vorkommt; (vgl. z. B. L. Erk, Volkslieder. B. II, H. 2, Nr. 11, S. 17, Str. 18.) deßhalb fehlen hier die beiden Anfangszeilen, wie sich dieselben in ältern Lesarten des 16. u. 17. Jahrh. (vgl. Uhland. I, 14 u. 15.) erhalten haben. – 2, 3. so sollst du mir drei Kinder zeugen etc. 2, 4. und keinen Span abschneiden – ohn Schnitzer und ohn Zeuge (d. i. Handwerkszeug). – 4, 3. so sollst du mir aus krummem Holz ein grades Spillchen (Spindel) schneiden. – 5, 3. so sollst du mir alle wilden Schwein auf einen Koben (Kofen, – Schweinstall) treiben. – so sollst du mir 6000 Krebse von hier nach Hamburg treiben. 5, 4. Wegen des Glasbergs oder der Glasenburg vgl. der Bdr. Grimm „Kinder- und Hausmärchen. III. B. 2. Aufl. Berlin, 1822.“ S. 47. (Die sieben Raben.) – 8, 4. die an den Himmel reichet – wo ich darauf kann steigen. – 9, 3. so sollst du mir die Sprossen holn im Sommer von dem Eise – so sollst du mir die Leiter baun im Winter von dem Eise.
Ludwig Erk (Herausgeber): Deutscher Liederhort. Verlag von Th. Chr. Fr. Enslin, Berlin 1856, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Deutscher_Liederhort_(Erk)_335.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)