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durchziehen. Mit Hilfe einer dünnen, scharfen Messerklinge läßt sich alsdann das weiche Mark leicht von der äußeren, härteren, ölreichen Schicht trennen. Letztere wird bei mäßiger Wärme gut ausgetrocknet und in gut schließenden Schachteln oder Blechbüchsen aufbewahrt; die Ausbeute beträgt nahezu 50 Prozent.

Punschessenz oder Punschextrakt.

– Um Punsch in kleinen Quantitäten ohne große Mühe schnell herzustellen, bedient man sich jetzt häufig des sogenannten „Punschextraktes“ (oder, was dasselbe ist, der „Punschessenz“), dessen Bereitung in volkreichen Städten nicht selten gewerbmäßig betrieben wird. Da jedoch solches Extrakt, in Vergleich zu seinen Herstellungskosten, um viel zu hohen Preis verkauft zu werden pflegt, und auch dessen angebliche Güte nicht selten in dieser oder jener Hinsicht noch etwas zu wünschen übrig läßt, so dürfte es manchem der geehrten Leser dieses Schriftchens lieb sein, hier im nachfolgenden einige Vorschriften kennen zu lernen, nach welchen man es sich in vorzüglicher Qualität selbst bereiten kann.

Erste Vorschrift: Man löst ½ kg Zucker in ebensoviel kochendem Wasser auf, und mischt dieser Lösung 250 g guten, durchgeseihten Citronensaft und 800 g Jamaikarum hinzu.

Zweite Vorschrift: Nachdem man 1 kg Zucker mit ¾ l Wasser zu einer dicken sirupähnlichen Flüssigkeit gekocht hat, gibt man den Saft von 8 bis 10 Citronen und von einer auch die dünn abgeriebene Schale hinzu, kocht Alles unter gehörigem Abschäumen noch einigemal auf, gießt es hierauf durch ein Haarsieb, mischt, wenn es ganz erkaltet ist, eine Flasche guten Arrak darunter und bewahrt es in gut verpichten Flaschen auf.

Dritte Vorschrift: Man nimmt 750 g feinen Zucker, den Saft von 4 recht frischen, saftigen Citronen und eine Flasche guten Arrak. Den Zucker läßt man in ½ l Wasser klar kochen, gibt den Citronensaft hinzu, und wenn es abgekühlt ist, den Arrak.

Vierte Vorschrift: Man löst 2 kg Zucker in 1 ½ l Wasser auf, kocht dieses auf 2 l Sirup ein, bringt

Empfohlene Zitierweise:
Anselm Josti [Hrsg.]: Die Bereitung warmer und kalter Bowlen. Voigt, Weimar 1885, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Bereitung_warmer_und_kalter_Bowlen.pdf/47&oldid=- (Version vom 14.9.2022)