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411. Johannes Seyfried

war 1577 zu Breslau geboren und erhielt in seiner Vaterstadt ein Canonicat, studierte hierauf im Collegium Germanicum zu Rom und wurde Doctor der Theologie und beider Rechte. Sein Noviziat machte er in Cîteaux und seine Profess legte er in Heiligenkreuz 1604 ab. 1604–1612 war er Bibliothekar, 20. April 1609 bis 14. Juli 1610 (vielleicht länger?) Kämmerer, Waldschaffer, Küchenmeister, Kellermeister und Kastner. Am 12. April 1612 wurde er als Abt nach Zwettl postuliert und noch im Sommer des nämlichen Jahres als solcher installiert. Als er am 8. Sept. 1625 in seinem Zimmer die Horen betete, wurde er vom Schlage getroffen und starb am selben Tage zwischen 9 und 10 Uhr abends. Er schrieb:

1. Codex Rudolfinus. Die Schrift befindet sich im Staatsarchiv zu Wien, Jus civ. 76. jetzt 9351. Davon ist eine Abschrift unter dem Titel: Epistolarum Rudolphi Primi Imperatoris Libri tres, Fol., 214 Seiten, in der Stiftsbibliothek zu Zwettl, Cod. 403, vorhanden.

2. Notae historicae in Dom. Rudolphi Primi Caes. Aug. Epistolas. Die Schrift findet sich, von der Hand Seyfrieds geschrieben, im Cod. 404 der Stiftsbibliothek von Zwettl. Außerdem ist im Archiv genannten Stiftes (L. 233, XI) ein mit den zwei vorhergehenden Nummern größtentheils übereinstimmender Cod. MS. Fol. mit dem Titel: D. Rudolphi I. Cacsaris Augusti Epistolarum Libri II Cum Notis Historicis Joannis Seifridi Abbatis Claraevallis Austriae vulgo Zwethall.

3. Apologia insignis de monasterio ablato Monialium S. Bernardi contra PP. Societatis. (MS. Fol. 314 S. im Stiftsarchiv von Zwettl Bd. X. I. 3.)

4. Annales Austriae auctore Fr. Joanne Seifrido, Silesio Vratislaviensi, Cist. Ord. in monasterio Claraevallis Austriae vulgo Zwethal Abbate. (MS. im Archive von Zwettl, Handschriften III. Fol. 314 S.)

5. Commentar zur Regel des heil. Benedict.

Gedruckt erschienen von seinen Schriften:

6. Pennae Aquilinae, id est D. Rudolphi I. Caes. Aug. Epistolae. Nunc primum ex vetusto M: S: codice in lucem vindicatae opera Fr. Joan. Seifridi Monasterii Claraevallis Austriae vulgo Zwethall Abbatis. Coloniae Agrippinae Sumptibus Anthonii Hierat Bibliopolae Anno 1618.

7. Arbor Aniciana seu Genealogia Serenissimorum Augustissimae Austriae Domus Principum ab Anicia antiquissima nobilissimaque Urbis Romae Familia deducta septemque libris explicata: Auctore F. Joanne Seifrido Silesio Vratislaviensi Sacri Cisterciensis Ordinis in Monasterio Claraevallis Austriae vulgo Zwethal Abbate. Cum Gratia et Privilegio Sacrae Caes. Maiest. Viennae Austriae in Aedibus Zwethalensibus sumptibus Auctoris Typis Joannis Fidler anno 1613. Von diesem auf sieben Bücher berechneten Werke wurden nur drei vollendet, welche 332 Folioseiten enthalten.

Empfohlene Zitierweise:
Florian Watzl: Die Cistercienser von Heiligenkreuz. In Commission der Verlagsbuchhandlung ‚Styria‘, Graz 1898, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Cistercienser_von_Heiligenkreuz.pdf/77&oldid=- (Version vom 12.12.2020)