Seite:Die Fränkische Weinbergsbauart verglichen mit der am Hardgebirg in der Pfalz.pdf/7

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hoch) oder 4 Reben und 2 bis 3 Knebel, die Rebe 20 bis 26 Zoll lang; weiche Stöcke z. B. Oestreicher, werden 8-12 Zoll länger angeschnitten als die am Hardgebirg sehr gewöhnlichen Rießlinge und andere harten Stöcke. Alles wird sehr rein, rund und eben abgeschnitten oder abgeplattet. Das alte Holz sucht man immer so viel möglich auszumerzen und neues dafür anzuziehen und aufzuschneiden. Ein Mann kann des Tags 4 bis 700 Stöcke ordentlich räumen und zugleich schneiden.

 Beym Schneiden wird darauf gesehen, daß die abgeschnittenen Reben nicht bey ihrem Stocke liegen bleiben, sondern daß jeder Schnitter sein abgeschnittenes Holz in den ihm nächsten Schlag oder Weg wirft, welches dorten um so leichter angehet, wo die Schläge nur 4 bis 8 Stöcke von einander entfernt sind.

 Daher brauchen denn die Rebenleser nicht in den Mitteln oder Zellen herum zu kriechen, den Boden vest zu treten, hie und da Reben abzustoßen oder auf sonstige Art den Weinberg zu beschädigen.

 7) Die Reben werden mit Strohsallen in mittelmäßige Büschel gebunden und aus dem Weinberge herausgeschafft.