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Die Dresdner Gasmotorenfabrik erzeugt ausschließlich Gas-, Petroleum- und Benzin-Motore mit den dazu gehörenden Transmissionen. Ihr Jahresumsatz, zu dem die gesamte kultivierte Welt beiträgt, beläuft sich auf ca. 1 Million Mark und am 14. Dezember 1890 bereits konnte sie unter entsprechenden Festlichkeiten die Herstellung des 1000sten Motors feiern.

An Arbeitskräften und Hilfsmaschinen stehen dem genannten Etablissement zur Verfügung: circa 250 Arbeiter und 30 Beamte, sowie 4 Gasmotore als eigene Betriebskraft, zusammen in der Stärke von 60 Pferdekräften. Es besitzt außerdem 4 eigene Filialen in Berlin, Leipzig, München und Stuttgart, sowie 80 Vertreter im In- und Auslande. Von humanitären Einrichtungen innerhalb des Betriebes ist neben der staatlichen eine überaus wohlthätig wirkende eigene Fabrik-Unterstützungskasse zu erwähnen.

Zum Schlusse sei noch hervorgehoben, daß der Dresdner Gasmotorenfabrik seitens der Fachkreise besonderes Interesse zugewandt wird. Sie erhielt und erhält fast allwöchentlich die Besuche von Staats- und Privatbeamten des In- und Auslandes, von Offizieren – unter anderen des russischen und österreichischen Generalstabes – von Gewerbevereinen und gewerblichen Korporationen. Man wird dies begreiflich finden, wenn man erwägt, daß dieses Etablissement infolge sich täglich steigernder Nachfrage gegenwärtig bis auf eine jährliche Leistungsfähigkeit von 600 Gasmotoren erweitert worden ist.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Erster Theil. Eckert & Pflug, Kunstverlag, Leipzig 1892, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gro%C3%9F-Industrie_des_K%C3%B6nigreichs_Sachsen_in_Wort_und_Bild_Teil_1.pdf/92&oldid=- (Version vom 23.2.2020)