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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band

Afrikas. In der afrikanischen Kirche fand ich afrikanische Wärme und afrikanisches Leben. Das Haus war übervoll. Die Gemeinde sang ihre eigenen Hymnen. Der Gesang erhob und bewegte sich wie ein melodischer Sturm, und die Köpfe, die Ellbogen der Versammlung, Alles bewegte sich im Takt dazu, unter sichtbarem Entzücken und Jubel im Gesang, der an und für sich ausgezeichnet war durch Reinheit und melodisches Leben.

Hymnen und Psalmen, welche die Neger selbst dichten, haben einen eigenthümlich naiven Charakter, kindlich, bilderreich und voll Leben. Ich theile Dir hier eine Probe davon aus einem ihrer beliebtesten Kirchenlieder mit:

„Was ist das für ein Schiff, das hier am Ufer liegt?
  O Jubel, Hallelujah!
 Das alte Schiff Zion, Hallelujah!
 Das alte Schiff Zion, Hallelujah!
Ist sein Mast stark und fest, ist sein Holz ganz gut?
  O Jubel, Hallelujah!
 Es ist aus Bibelholz gebaut, Hallelujah!
    (bis)
Welche Art von Mannschaft hat es wohl an Bord?
  O Jubel, Hallelujah!
 Treuherzige Soldaten, Hallelujah!
    (bis)
Wer ist der Kapitän, den es an Bord hat?
  O Jubel, Hallelujah!
 König Jesus ist der Kapitän, Hallelujah!
    (bis)
Glaubt Ihr, daß er uns an Land zu führen vermag?
  O Jubel, Hallelujah!
 Ich glaube, daß er es vermag, Hallelujah!
    (bis)

Empfohlene Zitierweise:
Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 471. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/489&oldid=- (Version vom 20.8.2021)