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Das Glück war uns hold. Noch während der Dunkelheit gelangten wir auf ein kleineres Plateau, das mit seinen zahllosen Felsblöcken, die seltsamerweise fast alle spitzen, hohen, tief eingekerbten Kegeln glichen, mehr einem versteinerten Tannenforst ähnlich sah …

„Am Ziel!“ sagte Vincent matt, den offenbar nur noch seine eiserne Energie im Sattel hielt. „Hier sind wir sicher, hier können wir sogar getrost ein Feuer anzünden, denn es gibt hier zwei Geiser, denen andauernd dichter Dampf entsteigt. Lagern wir in einer Richtung mit einem der Geiser nach Süden zu, so verdeckt der Dampf den Rauch und auch den Feuerschein.“

Wir fanden eine passende Stelle. Es wuchsen dort sogar Büsche, Dornen, – es gab kleine Grasflächen in diesem Felsnadellabyrinth.

Wir und die Tiere waren fertig, abgekämpft. Mary taumelte auf ihre Decke, Vincent hatte sich sofort niedergelegt und die Augen geschlossen. Mir blieb die notwendige Arbeit, ich hatte noch die stählernen Muskeln, ich band die Tiere an ihre Weidestricke fest, ich nahm Fennek und suchte das Plateau ab, fand nichts Verdächtiges, brachte Holz mit, brannte ein Feuer an und kochte Tee und röstete das angeräucherte Fleisch. Vincent und Mary waren zu erschöpft zum Schlafen, sie wollten nichts essen, sie mußten, und sie lebten wieder auf, Mary befühlte ihre Glieder, lächelte …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 101. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/102&oldid=- (Version vom 31.7.2018)