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als zweites, und die Wohnräume droben, die kleinen Grotten mit den labyrinthartigen Fluren, als drittes.

Droben schlug Lylian einen schweren bunten Wollteppich zurück und forderte mich durch eine Handbewegung zum Eintreten auf. Die Affen waren zurückgeblieben, wir waren allein, aber irgendwoher drangen an mein Ohr sanfte Klänge von Musik. Der Teppich fiel hinter uns zu, und ich stand in einer Wohngrotte, deren lange Lichtöffnungen nach Westen hinausgingen, – ein Blick nur, und ich erkannte drüben die Felsenkanzel mit den belagerten Guasasso.

Vorläufig galt mein Interesse mehr diesem Gemach, diesem Saal mit seinem stillosen Gemisch von modernen Möbeln, primitivem Hausgerät, Waffen, geschnitzten Truhen, Sätteln, Kisten, Fässern, – – nur der hellste Winkel war vielleicht einer Lylian Garden würdig. Dort standen abessinische kostbare Sessel aus feinsten Holzarten mit eingelegten Halbedelsteinen, dort stand ein großer Tisch, dort waren die kahlen Felswände mit Geweben verhängt, Teppiche bedeckten den Boden, Eisenstangen, hoch angebracht, ließen durch Vorhänge an Ringen ein kleineres Gemach abteilen, – Wandbretter mit Büchern, Instrumenten verschiedenster Art erinnerten an eine Gelehrtenstube, – schlicht gerahmte Bilder, die offenbar aus abessinischen

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/126&oldid=- (Version vom 31.7.2018)