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wir erst einmal unsere bedrohte Lage erörtert hatten. – Der Berg war umzingelt, jenseits der Schluchten, die ihn schützten, steckten in jedem Dickicht, hinter jeder Felsgruppe ein paar Guasasso-Galla mit nur allzu guten Büchsen, mit Wurfspeeren, Wurfkeulen und geräuschlosen, starken Bogen und Pfeilen.

„… Wenn auch Gabara einen offenen Angriff vermeiden wird,“ sagte Lylian düsteren Tones, „so hat er es doch völlig in der Hand, uns auszuhungern. Am schlimmsten steht es bei alledem mit meinen armen Pavianen, die unten im Affensaal hausen. Sie sind daran gewöhnt, jeden Morgen die Ostschlucht oder die nahen Wälder zu besuchen und sich Nahrung einzusammeln. Wir haben unten allein achtzig Muttertiere mit Jungen, und die armen toten Hamadryas im Kanon beweisen zur Genüge, daß Gabara ein blindwütiger Schlächter ist.“ Ihre Stimme wurde scharf und drohend. „Dieser Mann, der mir seit Jahren nachspioniert und hier große Schätze zu finden hofft, hat seinen Angriff sehr sorgfältig vorbereitet. Die Wollo-Galla sind bis auf die wenigen, die noch hier weilen, nordwärts gezogen. Die Zeit der Feigenreife in den mittleren Berghöhen ist da, und sie sind es gewöhnt, die Früchte rechtzeitig zu ernten und nach den Märkten des mittleren Abessiniens zu schaffen. Hilfe von außen haben wir also nicht zu erwarten. Ich sehe sehr schwarz in die Zukunft, Abelsen … Die Hamadryas,

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 151. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/152&oldid=- (Version vom 31.7.2018)