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den Amerikanern fern, obwohl es alles in allem nette Kerle waren, gute Kameraden und Leute von Mut und … Taktgefühl. Ihr Beruf als Filmmenschen hatte ihnen einen mehr internationalen Anstrich gegeben, ihr Amerikanertum hatte sich stark gemäßigt, die etwas rücksichtslose Selbstherrlichkeit dieser Dollarmacher war durch weite Reisen erfreulich abgeschliffen worden. Percy Falferlon zum Beispiel gefiel mir von Tag zu Tag besser. Ich spürte, daß er Mary ehrlich umwarb, obwohl er hierbei nie allzu sehr seine Behutsamkeit außer acht ließ, – er ahnte wohl, daß Mary für mich eine Schwäche empfand und wollte nicht der zurückgesetzte Liebhaber sein. –

Für einen Romanschriftsteller von Beruf hätte dieser Berg mit seinen Bewohnern starke Anregung zu Studien aller Art geboten. Es war ein wirklicher Zauberberg, ein unterirdisches Reich weit abseits von allem Alltäglichen, – – und dabei kannte ich seine tiefsten Geheimnisse noch nicht einmal in all ihren verschlungenen Pfaden.

Heute hier hatte mir die Schar der Doko bewiesen, wie wenig ich wußte, – und der greise Patumengi war lebendige Mahnung geworden, noch mehr Rätsel mir auszumalen, als ich es bisher getan hatte.

Die letzten Jahre meines Lebens, die doch nur einen bunten Strom von Menschenschicksalen bedeuteten, der mich mit sich fortführte und dann wieder an ein

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/160&oldid=- (Version vom 31.7.2018)