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lange unter Wasser, bis das Opfer sich nicht mehr wehrt.

Gab es keine Hilfe?!

Ertrinken?!

So – – ?! So elendig ersaufen, – – das sollte der Abschluß meines Lebens sein?!

Niemals!

Noch hatte ich genügend Luft in den Lungen, und Schmerz und Wut und Todesangst verliehen mir die Kräfte eines Riesen.

Ich merkte ja: Die Bestie lag auf dem Grunde des Loches, tiefer hinab konnte sie nicht, und somit kam es nur darauf an, ob ich genügend eiserne Muskeln besaß, das Ungeheuer zu betäuben.

Ich bückte mich, ich fand einen Stein, nein, ein schmales schweres Felsstück, – ich öffnete die Augen, ich erkannte undeutlich eine dunkle Masse, ich berechnete, wo der Kopf sich befinden mußte und schlug zu, – nicht einmal – – immer wieder, ich hämmerte auf dem Ungeheuer herum wie auf einem Amboß, ich – – sah nichts mehr, die Anstrengung drohte mir die Adern zu sprengen, – – plötzlich ließ die Klammer los, ich stieß mich rein mechanisch mit dem unverletzten Fuße ab und … schoß empor, kroch aufs Trockene, brach zusammen und verlor das Bewußtsein.


Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/48&oldid=- (Version vom 31.7.2018)