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rührt keine tote Schlange an, – aber andere Liebhaber werden sich einfinden, Aasgeier, Raben und Bussarde …“

Wir ritten davon. Fennek steckte wieder im Rucksack. Ich hatte mir vorgenommen, mit den Guasassos seinetwegen ein sehr ernstes Wort zu reden, denn, daß sie mir meinen kleinen treuen Freund derart mißhandelt hatten, sollte ihnen nicht geschenkt werden.

Als die dichte dunkle Masse der Kugeldisteln auftauchte, zügelten wir die Tiere, ich sprang ab, nahm Fennek an die Leine und umschritt das stachelige Lager, immer den Blick auf den Boden gerichtet.

Was Vincent entgangen war, fiel mir sofort auf: Der Boden zeigte die Fährten eines größeren Reitertrupps, ich schätzte auf sechszig bis siebzig, mithin hatte Gabara Verstärkung erhalten, und – jetzt waren mir auch drüben im Lager der Wollos die hellen Feuer klar geworden: Die Wollos und die Hollywooder fürchteten einen Überfall, waren vielleicht sogar schon angegriffen worden, denn Gabara und die Anbeter des Propheten waren ja Todfeinde!

Turst pflichtete mir bei. Wir verfolgten die Spur nach Süden hin, sie lief nur bis zu einem Bache, hier hörte sie auf: Die Guasso waren im Bachbett nach Osten abgebogen, – zweitausend Meter weiter fanden wir die Fährte abermals und jetzt lief sie nordwärts.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/75&oldid=- (Version vom 31.7.2018)