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leise. „Nein, Olaf, – ich möchte hier nicht allein sein …“

Fennek-Freund hatte plötzlich den Kopf gehoben, seine Ohren richteten sich nach vorn, und er wandte sich halb dem durch ein Fell verschlossenen Eingang zu …

Sein Rückenhaar sträubte sich langsam, er blickte mich an, drehte wieder den Kopf und … zitterte und kroch auf Marys Schoß.

Da erst fiel mir ein, daß ich mich heute einer groben Pflichtversäumnis schuldig gemacht hatte …

Die Leiter war nicht emporgezogen worden!!

Meine Hand griff nach rechts … Als ich die Pistole entsicherte und den kleinen Hebel geräuschlos zurückdrückte, starrte Mary mich groß an, setzte sich aufrecht und tastete nach ihrer eigenen Pistole.

Ich legte den Zeigefinger auf die Lippen und horchte angespannt. Ich hörte nichts.

Der Fellvorhang war mit Riemen befestigt, die grünen Wände so dicht, daß kein Lichtstrahl hindurchdringen konnte.

Ein eigentümliches Gefühl beschlich mich. Ich wußte: Da draußen ist irgend etwas, das Fennek fürchtet, – ich hatte ihn bisher nur vor den Mantelpavianen zittern sehen.

Sollten etwa …?!

Es war unverzeihlich von mir, daß ich die Leiter hatte stehen lassen.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/83&oldid=- (Version vom 31.7.2018)