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ich denn mit der Zeit zu der Annahme, er sei ein Ausländer gewesen, der, ohne irgendwo in Berlin sich einzumieten, dort im Walde eine vereinbarte Zusammenkunft gehabt hätte, bei der er den Tod fand. Wie, – das will ich vorläufig für mich behalten. Meine Theorie würde jeder Fachmann, auch Herr Bhut, als phantastisch bezeichnen. In logischer Folgerichtigkeit entschied ich mich fernerhin für die Annahme, der Tote habe bei seinem Eintreffen in Berlin sein Gepäck auf dem Bahnhof oder auf dem Flughafen Tempelhof abgegeben. Da mir als Privatmann nicht die behördlichen Mittel zur Verfügung stehen, benutzte ich den alten Trick und schrieb mit Maschine anonym an die Polizei und gab ihr den Tip, doch einmal nach Gepäck nachzufragen, das am 14. oder 15. März irgendwo in Berlin zur Aufbewahrung abgegeben sei. Dieser Brief ging vor fünf Tagen ab. Den Erfolg hast du selbst heute miterlebt. Bhut erschien in dem leeren Atelier!“

Er nickte mir lächelnd zu.

„Du machst jetzt ein Gesicht, mein Alter, wie ein Schütze, der abwartet, was der Scheibenanzeiger nach dem Schuß um die Königswürde herausschieben wird. Wird es eine Zwölf sein?! – Ja – für uns ist es eine Zwölf … Denn – gib acht! – der frühere Mieter des Ateliers war ein Amerikaner Hendrik Waterston, war Maler, studierte hier die Gemäldegalerien und kehrte Januar dieses Jahres nach Newyork zurück. Ich behaupte, Waterston ist der Tote.“

„Also behauptest du auch, die Polizei hat Waterstons Gepäck gefunden und dadurch seine Persönlichkeit festgestellt?“

„Ja. Es muß so sein. – Bisher, glaube ich, haben wir uns auf einer streng logischen Linie vorwärtsbewegt. Wir wollen es auch weiter tun. Besinne dich

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Kaschemme Mutter Binks. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kaschemme_Mutter_Binks.pdf/16&oldid=- (Version vom 31.7.2018)