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1. Kapitel.
Der Brief und das Stück Blei.

In einem unbeleuchteten Zimmer saßen an einem regnerischen, stürmischen Juniabend drei Personen eng beieinander und besprachen in gedämpftem Ton, der das Geheimnisvolle dieser Zusammenkunft noch erhöhte, unklare Dinge in ebenso unklaren Andeutungen.

Es machte den Eindruck, als ob keiner der drei den Gegenstand der Unterhaltung beim rechten Namen nennen wollte. Ob dies aus begründetem Mißtrauen gegeneinander geschah oder aus übergroßer Vorsicht, ließ sich schwer entscheiden. Vielleicht scheuten die drei sich davor, gewisse Begebenheiten, die ihre Seelen aufgerührt haben mochten, näher zu kennzeichnen, um ihre Empfindungen nicht noch weiter aufzupeitschen.

Das Zimmer, nur zuweilen durch das ferne kurze Aufflammen eines Wetterleuchtens in mäßige Helle getaucht, war ein Mansardenraum, der zu einem Dachatelier gehörte und enthielt nur leere Kisten, die der Frau und den beiden Männern als Sitze dienten.

Selbst das schnell wieder ersterbende Licht des Wetterleuchtens genügte nicht, etwa die Gesichtszüge oder Kleidung der drei zu erkennen.

Sie blieben dunkle, ungewisse Schatten, deren Lippen behutsam die Worte abwogen um ebenso behutsam

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Kaschemme Mutter Binks. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kaschemme_Mutter_Binks.pdf/3&oldid=- (Version vom 31.7.2018)