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9. Kapitel.
Der Fall Waterston.

Harst führte folgendes aus:

Frau Bink, die aus guter Familie stammte, hatte einen kleinen Sohn, den sie überaus zärtlich liebte. Um dem Kinde die Schande zu ersparen, daß sein Vater als unheilbarer Säufer in einer Anstalt endete, tötete sie in Wut und Verzweiflung Karl Bink, nachdem sie den dreijährigen Knaben einer nach Newyork auswandernden Bekannten mitgegeben hatte, die das Kind später adoptierte.

Diese Freundin Frau Binks hieß Watterstein, nannte sich nachher Waterston, und von ihr erhielt Heinrich-Hendrik Bink den Namen Waterston.

Der junge Waterston, der von seinem Vater nicht nur die Neigung zur Malerei, sondern auch die zum Alkoholgenuß geerbt hatte, kam nach Deutschland, um seine Mutter insgeheim zu besuchen, die ihn nach wie vor als ihr einziges Kind abgöttisch liebte.

Hier in Berlin mietete Waterston das Atelier in der Pücklerstraße und eine Privatwohnung. In dem Atelier ließ er den alten Herrn Waga und dessen Enkelin Elsie wohnen. Er selbst verbrauchte sehr viel Geld, verkehrte in besten Kreisen und lernte so die

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Kaschemme Mutter Binks. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kaschemme_Mutter_Binks.pdf/56&oldid=- (Version vom 31.7.2018)