Seite:Die Staats-Verträge des Königreichs Bayern von 1806 bis 1858.pdf/316

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


26. Zweiter Pariser Friedens-Vertrag vom 20. November 1815.
Im Namen der hochheiligen und untheilbaren Dreieinigkeit.

Nachdem die verbündeten Mächte durch ihre vereinten Anstrengungen und den Erfolg ihrer Waffen, Frankreich und Europa vor den Zerrüttungen, womit sie durch das letzte frevelhafte Unternehmen Napoleon Bonaparte’s und die zur Unterstützung desselben in Gang gebrachten revolutionären Maaßregeln bedroht waren, gerettet, und demnächst mit Seiner Allerchristlichsten Majestät sowohl den Wunsch, die glücklich wiederhergestellte Ordnung der Dinge in Frankreich, durch unverbrüchliche Aufrechthaltung der königlichen Macht, und erneuerte Wirksamkeit der Verfassungs-Urkunde zu befestigen, als auch die Absicht, zwischen Frankreich und den benachbarten Staaten, die ehemaligen durch den verderblichen Einfluß der Revolution und des Eroberungs-Systems lange Zeit gestörten Verhältnisse wechselseitigen Vertrauens und Wohlwollens wieder anzuknüpfen, getheilt, zugleich aber die Ueberzeugung erlangt haben, daß dieser letzte Zweck nur durch eine Uebereinkunft, welche den verbündeten Mächten gerechte Schadloshaltung für das Vergangene, und befriedigende Gewährleistung für die Zukunft sicherte, zu erreichen stand:

So haben dieselben gemeinschaftlich mit Seiner Majestät dem Könige von Frankreich die Mittel, um eine solche Uebereinkunft zu stiften, in Erwägung gezogen. Und da die den Mächten gebührende Schadloshaltung weder ausschließend durch Länderabtretung, noch ausschließend durch Geld geleistet werden konnte, ohne Frankreich in einem oder dem andern Zweige seiner wesentlichen Wohlfahrt zu verletzen, daher rathsamer gefunden


Au nom de la très-sainte et indivisible Trinité.

Les Puissances alliées ayant, par leurs efforts réunis et par le succés de leurs armées, préservé la France et l’Europe des bouleversemens dont elles étoient menacées par le dernier attentat de Napoléon Buonaparte, et par le système révolutionaire reproduit en France pour faire réussir cet attentat;

Partageant aujourd’hui avec S. M. très-chretienne le désir de consolider par le maintien inviolable de l’autorité royale et la remise en vigueur de la charte constitutionelle, l’ordre des choses heureusement rétabli en France; ainsi que celui de ramener entre la France et ses voisins ces rapports de confiance et de bienveillance réciproque que les funestes effets de la révolution et du système de conquête avaient troublés pendant si longtems;

Persuadées que ce dernier but ne sauroit être atteint que par un arrangement propre à leur assurer de justes indemnités pour le passé et de garanties solides pour l’avenir:

Ont pris en consideration, de concert avec Sa M. le Roi de France, les moyens de réaliser cet arrangement; et ayant reconnu que l’indemnité dùe aux Puissances ne pouvoit être ni toute territoriale, ni

toute pecuniaire, sans porter atteinte à l’un ou à l’autre des intérêts

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Staats-Verträge des Königreichs Bayern von 1806 bis 1858. Regensburg: Friedrich Pustet, 1860, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Staats-Vertr%C3%A4ge_des_K%C3%B6nigreichs_Bayern_von_1806_bis_1858.pdf/316&oldid=- (Version vom 30.9.2018)