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Friedrich von Bodenstedt: Die poetische Ukraine. Eine Sammlung kleinrussischer Volkslieder | |
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4.
Zum Marsch, zum Abmarsch pfeifen die
Kosacken um Mitternacht;
Aus hellem Auge weint Marie,
Sie weint und klagt. –
Nicht weine Marie, nicht klage, mein Kind!
Sey nicht so trüb’:
Zu Gott im Himmel bete, mein Kind,
Bet’ für dein Lieb!
War die Sonne verschwunden, am Himmel schon
Scheint hell das Mondenlicht;
Giebt die Mutter Geleit dem scheidenden Sohn
Und weint und spricht:
Leb’ wohl, mein Herzchen, leb’ wohl, mein Kind!
Weil’ nicht zu lange beim Heer –
Und wenn vier Wochen verflossen sind,
Zur Heimath kehr’!
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Bodenstedt: Die poetische Ukraine. Eine Sammlung kleinrussischer Volkslieder. J. G. Cotta, Stuttgart u. Tübingen 1845, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_poetische_Ukraine_(1845).pdf/50&oldid=- (Version vom 13.9.2022)
Friedrich von Bodenstedt: Die poetische Ukraine. Eine Sammlung kleinrussischer Volkslieder. J. G. Cotta, Stuttgart u. Tübingen 1845, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_poetische_Ukraine_(1845).pdf/50&oldid=- (Version vom 13.9.2022)