Nu kaam d’r Summer, noog All’n ihr’n Sinn,
Un seit lange, lange Woch’n,
Waar gut Watt’r ununterbroch’n.
Nu huur m’r Viele wieder määne:
„’s kännte dreist all wieder rähne!“
’s Bloot[1] hatte sich jetzt gewänd.
Un brooch[2] ä neier Tog nu aan,
Su dachte Jeder mit Schreck’n draan.
Dänn machtig brännten de Sunneschtrahl’n,
Un draußen of Fald un Fluur,
Do sog m’r d’r Hitz’ deitliche Schpuur.
Un uumdrein[3] von farn un nah,
Drohte a noch de Chollera.
Klat’n Viele iewer zu treeng[4] Summer.
Doch ohne Rähn gings wätt’r Tog un Nacht,
Un trotzdan de Torner[5] äne Fahrt gemacht.
Su schtellte sich doch kä Imschlook[6] ein,
Dänn wänn sinst daar Verein hatte wos unternumme,
Su hatte m’r gewehnlich än Nass’n bekumme.
Die Arndt[7] waar mitt’r Zeit eingebracht,
Un hatte sich gans gut gemacht.
Nong Wasserschtand im Oderteich[WS 1] soog.
Anmerkungen (Wikisource)
Louis Kühnhold: Erzählungen vom Oberharz in Oberharzer Mundart – Heft 9. Im Selbstverlag des Herausgebers, Sankt Andreasberg 1896, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Erz%C3%A4hlungen_vom_Oberharz_in_Oberharzer_Mundart_von_Louis_K%C3%BChnhold_%E2%80%93_Heft_9.pdf/20&oldid=- (Version vom 19.11.2017)