Seite:Faust II (Goethe) 309.jpg

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     So seh’ ich in allen

     Die ewige Zier,
     Und wie mir’s gefallen
     Gefall’ ich auch mir.

11300
     Ihr glücklichen Augen

     Was je ihr gesehn,
     Es sey wie es wolle
     Es war doch so schön!
     (Pause.)
     Nicht allein mich zu ergötzen

11305
     Bin ich hier so hoch gestellt;

     Welch ein gräuliches Entsetzen
     Droht mir aus der finstern Welt!
     Funkenblicke seh’ ich sprühen
     Durch der Linden Doppelnacht,

11310
     Immer stärker wühlt ein Glühen

     Von der Zugluft angefacht.
     Ach! die inn’re Hütte lodert,
     Die bemoos’t und feucht gestanden,
     Schnelle Hülfe wird gefodert,

11315
     Keine Rettung ist vorhanden.

     Ach! die guten alten Leute,
     Sonst so sorglich um das Feuer,
     Werden sie dem Qualm zur Beute!
     Welch ein schrecklich Abenteuer!

11320
     Flamme flammet, roth in Gluthen

     Steht das schwarze Moosgestelle,
     Retteten sich nur die Guten

     Aus der wildentbrannten Hölle!
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Faust - Der Tragödie zweiter Teil. Tübingen 1832, Seite 309. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Faust_II_(Goethe)_309.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)