Seite:Feldern-Rolf Orangenbluethe.pdf/9

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

„Nein, in Eurer Gondel.“

„Der alte Coppo und Paolo sind treu.“

„Nicht Eure Gondoliers. – Der Bräutigam jener Euch bekannten jungen Dame und der Gatte Mariannens führen einen bösen Anschlag gegen Euch im Sinne.“

Marianna’s Gatte, – und gewiß sie selbst. – So habe ich nicht schon genug der Qual an der Verfolgung dieses tollen Weibes der Margarita Cogni, muß sich denn jede Liebe zu mir in Haß und Rache verwandeln?!“

„Nicht jede, Milord!“ sprach in einem traurigen wehmuthsvollen Tone Angela, und schlug die schönen dunklen Augen auf, – doch als fühlte sie Reue über diese Worte, fuhr sie rasch fort: „Nochmals geht nicht, Milord, bleibt heute daheim!“

„Danke für die Warnung, schönes Kind, doch ich werde in einer halben Stunde die Gondel besteigen, – ich verlasse mich auf mein gutes Glück und meine Gewandtheit. – Sollte mich unter Wegs ein Abenteuer treffen, so gibt es Stoff zu einer Erzählung in der Soiree. – Woher weißt du von der Gefahr?“

„Wenn Ihr, Milord, meinen Rath nicht befolgen wollt, so ist es auch unnöthig mehr darüber zu sprechen . – Was nun auch immer geschehen mag, Ihr wisset jetzt, Milord, woher der Anschlag kam. – Gute Nacht!“

„Und hiermit ist deine Mittheilung zu Ende?“

„Ja, Milord!“

„Ein Bote muß Botenlohn bekommen, nimm diese Guinee, kleine Angela.“

Empfohlene Zitierweise:
Mathilde Feldern-Rolf: Eine Orangenblüthe. In Commission bei Jacob Dirnböck., Wien 1844, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Feldern-Rolf_Orangenbluethe.pdf/9&oldid=- (Version vom 14.2.2021)