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Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/187

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berichteten, die man nicht überschreiten könne, von seinen steilen und unersteiglichen Bergen und von seinen nicht bloss an Mauern, sondern auch an Befestigungswerken äusserst starken Städten. 305 In Chebron, meldeten sie, hätten sie dazu noch ein Riesenvolk angetroffen. Auf diese Weise flössten die Kundschafter, die wohl gemerkt hatten, dass in Chananaea die Schwierigkeiten bedeutend grösser seien als alle, die ihnen seit dem Auszug aus Aegypten begegnet waren, und die hierüber auch selbst sehr mutlos waren, eine gleich verzagte Stimmung ihren Volksgenossen ein.

(3.) 306 Als diese solche Reden vernahmen, verzweifelten sie wirklich an der Möglichkeit, jenes Land erobern zu können, und sie gingen aus der Versammlung heim und beklagten mit den Weibern und Kindern ihr Schicksal, gleich als ob Gott ihnen seine Hilfe wohl verheissen, aber in Wirklichkeit niemals geleistet hätte. 307 Auch schalten sie wieder über Moyses und seinen Bruder Aaron, den Hohepriester, und brachten die Nacht in Aufregung und mit Vorwürfen gegen beide hin. Am Morgen aber versammelten sie sich wieder und verstiegen sich zu dem Vorhaben, den Moyses und Aaron zu steinigen und wieder nach Aegypten zurückzukehren.

(4.) 308 Da traten von den Kundschaftern Jesus, der Sohn Naves aus dem Stamme Ephraïm, und Chaleb aus dem Stamme Judas plötzlich in ihre Mitte, suchten die Menge zu beruhigen und beschworen sie, Mut zu fassen, Gott keiner Lüge zu zeihen und denen nicht zu glauben, die durch eitle Reden über die Macht der Chananäer sie zu erschrecken suchten. Vielmehr sollten sie denen folgen, die sie zum Glück und zum Besitze jener Güter führen wollten. 309 Denn weder die hohen Berge noch die tiefen Flüsse würden ihnen Schwierigkeiten machen, wenn sie tapfer das Land angriffen, zumal da Gott ihnen beistehen und in der Schlacht für sie kämpfen werde. „Ziehen wir also, sagten sie, „wacker und ohne Angst vor Misserfolg gegen den Feind, und vertrauen wir der Führung Gottes, der uns den Weg zum Siege weisen

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/187&oldid=- (Version vom 4.8.2020)