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Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/317

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sie nirgends lange, denn mit ihr kamen auch die Krankheiten, und dann schickte man sie schleunigst zur nächsten Stadt weiter. Also wanderte die Lade durch fünf Palaestinerstädte und forderte gewissermassen von jeder derselben ihren Tribut dafür, dass sie zu ihnen kam.

(2.) 7 Nun aber sannen sowohl diejenigen, die von dem Strafgericht fast aufgerieben worden waren, als auch die, welche nur davon gehört hatten und durch das Beispiel der anderen davor gewarnt waren, die Gegenwart der Lade zu so teurem Preise zu erkaufen, auf Mittel und Wege, sich derselben zu entledigen. 8 Es kamen daher die Vorsteher der fünf Städte Gitta, Akkaron, Askalon, Gaza und Azot zusammen und beratschlagten‚ was zu thun sei. Einige meinten, man solle die Lade den Hebräern zurückschicken, da es offenbar sei, dass Gott selbst aus Rache für deren Niederlage über sie und ihre Städte so schwere Drangsal verhängt habe. 9 Andere aber hielten dies für unzweckmässig, da die Ursache des Unheils nicht an der Lade liege. Denn diese habe gar keine so grosse Macht, und wenn Gott etwas an ihr gelegen wäre, hätte er sie doch nicht in die Hände fremder Menschen geraten lassen. Sie empfahlen daher, man solle sich ruhig halten, die Leiden mit Gleichmut ertragen und deren Ursachen in der Natur suchen, die in den Leibern, der Erde, den Pflanzen und allem Vergänglichen in gewissem Zeitwechsel derartige Veränderungen bewirke. 10 Über die vorgenannten Meinungen trug aber den Sieg davon der Rat derjenigen Männer, die von allzeit erprobter Einsicht und Klugheit waren und auch jetzt zur Entscheidung des Streites am geeignetsten erschienen. Diese hielten dafür, man solle die Lade nicht ohne weiteres zurücksenden, sie aber auch nicht behalten; vielmehr solle man für jede Stadt eine goldene Bildsäule verfertigen und sie Gott weihen dafür, dass er die Bürger errettet und ihr Leben erhalten habe, als sie von Übeln bedrängt worden seien, denen sie nicht zu widerstehen vermocht hätten. Dann solle man ebenso

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/317&oldid=- (Version vom 23.9.2020)