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späterer Zeit das Land wieder verlassen, das jetzige Judaea in Besitz genommen, Jerusalem gegründet und den Tempel erbaut hätten, folgte er insoweit wirklich dem Text der Urkunden. 229 Dann aber verfährt er willkürlich, erklärt, er wolle die über die Juden umlaufenden Sagen und Gerüchte wiedergeben, streut unzuverlässiges Gerede in die Erzählung ein und sucht einen Haufen aussätziger und an sonstigen Krankheiten leidender Aegyptier, die, wie er sagt, zur Verbannung aus Aegypten verurteilt waren, mit uns in einen Topf zu werfen.[1] 230 Dabei erwähnt er einen König Amenophis, dessen Name erdichtet ist und dessen Regierungszeit er eben darum nicht zu bestimmen wagt, obwohl er bei anderen Königen die Jahreszahlen pünktlich beifügt. An diesen Namen nun knüpft er gewisse Sagen und vergisst beinahe, dass er den Auszug der Hirten nach Jerusalem fünfhundertachtzehn Jahre früher, 231 als Tethmosis König war, angesetzt hat. Sodann kommt eine Reihe von Königen, die zusammen dreihundertdreiundneunzig Jahre regierten, bis auf die Brüder Setho und Hermaios, von denen der erstere nach Manetho den Namen Aigyptos, der letztere den Namen Danaos erhalten haben soll. Setho vertrieb den Hermaios und war neunundfünfzig Jahre König; hierauf regierte sein ältester Sohn Rampses sechsundsechzig Jahre lang. 232 Nachdem nun Manetho selbst zugestanden hat, dass unsere Väter um so viele Jahre früher aus Aegypten ausgewandert sind, bringt er noch den eingeschobenen König Amenophis daher und erzählt, dieser habe wie einst Oros, einer seiner Vorfahren auf dem Thron, die Götter zu schauen verlangt und seinen Wunsch dem ebenfalls Amenophis heissenden Sohne des Paapis kundgethan, der um seiner Weisheit und Prophetengabe willen im Rufe eines der Gottheit verwandten Mannes gestanden habe. 233 Dieser Namensbruder nun habe ihm gesagt, er werde die Götter schauen dürfen, wenn er das ganze Land von Aussätzigen und anderen Unreinen

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie, Gegen Apion. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/128&oldid=- (Version vom 4.8.2020)
  1. Vergl. hierzu Ewald, Geschichte Israels II, S. 56–77.