Seite:Froher Willkomm an den Reichsfürsten Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg des Kirchspiels Niederberg, 1803.pdf/6

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

Nun edles Fürstenpaar! noch eins: an diesem Orte,
Wo wir Dich wonnevoll zu grüßen stehn bereit.
Schau nur hinauf, und dann bedarfs nicht vieler Worte,
Zu sagen, was uns fehlt nun schon so lange Zeit.

Sieh diesen Tempel an, wie er zerstört da stehet,
Wohin dies Kirchspiel sonst zum Gottesdienste kam.
Ach! Fürst, Ach! Fürstinn hilf! der Hirt, die Heerde flehet,
Schaft Gott sein Haus zurück, das Krieges Wuth ihm nahm.

Erwäge, was das sey, wenn Hirt und Heerd getrennet.
Acht Jahre lang er dort, und diese von ihm ist.
Wenn stets der größte Theil bald da- bald dorthin rennet,
Und also schier aus Noth der Christenpflicht vergißt.

Es ist Unmöglichkeit dem Pfarrer, dies zu wehren:
Die Kirche, wo er wohnt, faßt kaum den vierten Theil
Der Pfarrgenossenschaft; drum können seine Lehren
Nicht wirken allgemein auf Zucht und Seelenheil.