Seite:Geographische Bemerkungen zu Schiltbergers Reisen.pdf/3

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ganz fehlt, dagegen aber an der Stelle von N. am Jatrus ein Nicopolistrum erscheint.“ Dies Nicopolistrum ist unstreitig, wie Forbiger meint, eine Contraction von N. ad Istrum. Daraus folgt jedoch nicht, der Verfasser der Tab. Peut. habe sein Nicopolistrum fälschlich an das Ufer der Jantra versetzt. Wenigstens sehe ich nicht ein, weshalb er das an diesem Nebenfluss der Donau gelegene Nicopolis nicht nach dem in dessen Nähe fliessenden Hauptflusse hätte bezeichnen können, während dieselbe Stadt des nahen Gebirges wegen bei Ptolemäus (III, 11, 11) Νικόπολις περὶ Αἷμον heisst und das am Hypanis gelegene Olbia bei vielen Autoren nur unter dem Namen des Hauptflusses, d. h. des Borysthenes erscheint. Wenn ferner der carcinitische Busen seinen Namen einer 500 Stadien südlich von ihm gelegenen Stadt entlehnen und wenn die Donau den ihrigen der eben so weit von ihr entfernten Stadt Istros mittheilen konnte, so wird man zugeben müssen, dass die Nicopoliten, deren Besitzungen sich jedenfalls bis zum Einfluss der Jantra in die Donau erstreckten, berechtigt waren, den Namen dieses Stromes auf ihre Münzen zu setzen.

Hinsichtlich der Umgebungen ihrer Stadt mögen hier einige Details an ihrem Platz sein, die ich einem meiner Freunde, dem Herrn Palausof, verdanke, den ich gebeten hatte, sich zu diesem Zwecke an einen seiner Landsleute zu wenden, dem das Schlachtfeld von Nicupi bekannt sein konnte.

Nachdem Herr Slavaiko, Herausgeber der Zeitschrift „Haida“ in Gabrov, dem Herr Palausof geschrieben hatte, in seiner Antwort gesagt, Kutschuk-Inebol (Nigeboli) sei durch Johann Schischmann befestigt worden, beschreibt er folgendermassen die Umgebungen von Nicupi oder Gross-Nicopolis: Die Ruinen dieser Stadt befinden sich in einer sehr grossen Ebene, in der Nähe der Rossitza, eines Nebenflusses der Jantra, etwa 3¾ Stunden von Ternov und gegen