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hatten, das sich in geringer Entfernung nordöstlich von den Ruinen der Stadt befand, die Bajazid an die Grossthaten des Kaisers erinnern musste, der den Erbauer seiner Residenz adoptirt hatte und deren Name leicht mit dem Siege des Sultans in Zusammenhang gebracht werden konnte.

Es wäre demnach nicht auffallend, wenn der Kaiser von Rum und seine christlichen Vasallen sich gerühmt hätten, einen grossen Sieg bei Nicopolis erfochten zu haben, so wie später der französische Ilderim die von ihm gewonnene Schlacht bei „Gross-Goerschen“ durch den Namen des nahe gelegenen und durch den Heldentod Gustav Adolfs verherrlichten „Lützen“ bezeichnete.

Nachdem die Nachricht von dem schrecklichen Ende der christlichen Gefangenen in der Nähe von Nicopolis sich verbreitet hatte, fing man in Europa an zu glauben, die Eingebornen hätten durch diesen Namen die Festung Schistov bezeichnet, die von den Türken im Jahre 1395 erobert worden war (Rehm, l. l. IV, 3 p. 148) und die der König Sigismund ihnen wieder hatte entreissen wollen.

Wie dem auch sei, jedenfalls hoffe ich, der Wahrheit näher gekommen zu sein als Aschbach (Gesch. K. Sigism. I, 100, n. 38), nach dessen Meinung Gross-Nicopolis deshalb auch Schiltaue genannt worden sei, weil nicht weit von ihr, Rachov gegenüber, der Schyll sich in die Donau ergiesst.


II.

Nach Sprengel (Gesch. d. wicht. geogr. Entd. 2. Ausg. 362 und 69) versteht Schiltberger (c. 25 p. 87 ed. Neumann) unter „Temurkapit“ oder dem Eisernen Thore, durch das er, im Geleite des mongolischen Prinzen Tschekre, aus Persien ins Land der Tataren zog, nicht unser Derbend in Kaukasien, sondern die Kaspischen Thore in Chorasan.

Malte-Brun (Précis d. l. Géogr. I, 188) theilt diese Ansicht, und noch vor Kurzem hat sich Sresnefski (Utschjon.