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etliche Priester und Ordenspersonen aus ihren Klöstern zu uns zu verordnen. Diese haben uns Profeß gethan. Und zu ihnen haben wir auch bereits etliche Novitios angenommen und altem Brauch nach einscheeren lassen, so daß dem seit Jahren herrschenden Mangel an Leuten, um das Singen und Lesen im Chor zu verrichten, abgeholfen ist.“ Der Abt schrieb dieses an einen Joh. Pessolt, „gewesenen Vicarien zu Onolzbach, jetzt zu Schwabach“, welcher auf kaiserliche Empfehlung gebeten hatte, in das Kloster aufgenommen und wie ein Ordensbruder, bis zu einer anderweitigen Unterkunft, versorgt zu werden. Allein der Abt schlug ihm die Bitte ab, „da keine Habitation erledigt sei, auch sich nicht gebühre, einen Priester mit Weib und Kind als Ordensperson aufzunehmen.“ Die Novizen kamen von auswärts; denn unter den Zöglingen der Schopper’schen Schule war auch jetzt, nach Wiederherstellung des Klosters, nur selten Einer geneigt, Mönch zu werden. Einer dieser Zöglinge, Kaspar Stör von Abenberg, war bereits drei Vierteljahre lang Noviz, begehrte aber wieder auszutreten. Man ließ ihn in Frieden ziehen, schenkte ihm einen halben Thaler zur Wegzehrung, ermahnte ihn, fleißig fortzustudiren, sich redlich zu halten und versprach ihm Wiederaufnahme in den Orden, wenn er späterhin dazu geneigt sein sollte. Ebenso gestattete der Abt den Wiederaustritt einem Hieronymus Karpf aus Onolzbach, welcher auf seine und seiner Freundschaft Bitte als Noviz aufgenommen worden war. Dagegen gedenkt Hartung in seinem Journal am Tage Egidi eines Novizen mit den Worten: „Heute hat der Herr (Abt) dem jungen Sohn des Kammerschreibers auf dem Gebirg Alexius (Frauentraut) primam tonsuram gegeben in seiner Capellen oben in der Abtei.“

Auf dem augsburger Reichstage wurde dem Kaiser, dem Geber des Interims, eine Kontribution bewilligt „zur Erhaltung deutscher Nation, Fried und Recht, zur Erbauung von Festungen, zum Schutz gegen die Türken.“ Auf das Kloster Heilsbronn wurden 2744 fl. repartirt. In demselben Monat, in welchem die sechs Restauratoren in Heilsbronn einzogen, forderten Albrechts Räthe die Zahlung dieses Betrages, und zwar 1024 fl. von den

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 438. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/454&oldid=- (Version vom 1.8.2018)