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Leib und Gut zu strafen.“ Ungeachtet dieses „ernsten Befehls“ blieb es beim Alten. Einem Anzeigebericht des Verwalters und Richters zufolge erwiesen sich die Wildmeister von Petersaurach, Weißenbronn und Bürglein säumig. Noch wütete um Heilsbronn der Krieg, in welchem Albrecht, wie unten berichtet werden wird, namentlich in Heilsbronn selbst viel Bitteres erfuhr. Gleichwohl befahl er 1644, das frühere Mandat über die spitzigen Zäune, über die den Schäferhunden anzuhängenden Querprügel etc. von Wort zu Wort ob allen Kanzeln zu publiziren. Er kam während des Krieges wiederholt nach Heilsbronn zur Hasenhatz und nach dem Kriege zur Hirschfaist und Schweinshatz alljährlich 3 bis 7mal Tage lang, begleitet von Grafen von Langenberg und Oettingen. Er beauftragte den Klosterverwalter: „täglich 70 Stück Anspann, 12 Zeugwägen, jeden mit 6 Stück bespannt, parat zu halten, 60 Mannspersonen täglich zum Jagen zu bestellen, 8 zu den Leithunden, 18 zu den englischen Hunden.“ Ähnlich mußte es in Neuhof gehalten werden.

Noch schlimmer wurde es durch den nachfolgenden Markgrafen Johann Friedrich, welcher gleich bei seinem Regierungsantritt verordnete: „Bei Antretung unserer Regierung befehlen wir wegen der eingerissenen Confusion die Fertigung einer Rolle über die Jagdfrohnpflichtigen zum Nachweis, mit wie viel Stück Anspann einer von Altersher zu frohnen hat. Ausbleibende sind zu strafen. Auch die Beamten haben sich beim Jagen einzufinden und die Rolle mitzubringen.“ Der Verwalter Jung verzeichnete auf seiner Rolle alle Jagdfrohnpflichtigen seines Bezirks, an der Zahl 500. Gleich die erste Jagd währte Tage lang und wurde auch am Sonntag continuirt. Es ergaben sich Bestrafungen Ausgebliebener, die wegen Entfernung nicht rechtzeitig bestellt werden konnten, wogegen Verwalter und Richter remonstrirten und zugleich gegen das anbefohlene Mitreiten der Beamten. Bei den Jagden i. J. 1673 mußte das Klosteramt Heilsbronn 144 Gespanne und 155 Mann stellen. Im Januar des dritten Regierungsjahres Johann Friedrich’s war in Heilsbronn drei Tage lang Wolfs- und Luchsjagd, im Juli große Hirschfaist, wozu 100

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 621. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/637&oldid=- (Version vom 1.8.2018)