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LANDSCHAFT III

Dies ist der hüttenraum wo durch die lücke
Wandernd von bleichen firnen her ein schwacher
Mondschein der dämmerung gleitet – wo ich wacher
Mich tief herab auf deinen schlummer bücke.

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Durch steile pfade an granitnen klötzen

Mir war durch weit entrollte wiesenplane
Dein auge zauberblauer enziane
Und deiner wange flaumiges weiss ergötzen.

Durch lange steige in zerhöhlten runnen

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Wo wir uns aufwärts halfen mit dem stabe

War mir dein reiner odem eine labe
Mehr als im schwülen mittag kühler brunnen.

Empfohlene Zitierweise:
Stefan George: Der siebente Ring. Blätter für die Kunst, Berlin 1907, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:George_Der_siebente_Ring.pdf/134&oldid=- (Version vom 1.8.2018)