Seite:Geschichte des im Monat Julius dieses Jahres 1791 zu Wirzburg ergangenen Bücherverbotes.pdf/12

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der Sache an, zu verbreiten, alle Mühe sich gegeben hatten, wurden durchaus als zuverläßig angenommen, und daher erhielten die Seminaristen das Verbot, von welchem schon in diesem Journal III. B. 1. H. S. 113 die Nachricht erschienen ist. –

Was indessen dieß Verbot für Wirkungen auf die Gemüther der Seminaristen gemacht haben müsse, läßt sich denken. Zwangsmittel entsprachen nie ihrem Zwecke, am allerwenigsten jetzt, wo die Denkart des Klerus schon soweit vom alten Schulkram und Mönchswesen, und selbst die ganze Verfassung des Seminariums vom Klostergenius längst sich entfernt hat.

Hier aber wütete die Inquisition am ärgsten. Man war nicht damit zufrieden, den Seminaristen die protestantischen Bücher verboten zu haben, drey Tage hernach schritt man sogar zur förmlichen Inquisition. Man erbrach alle Pulte und Behältnisse, worin man Ketzergift witterte. Bücher, Papiere, Hefte, und Briefe wurden untersucht, und zum Theil für confiscabel erklärt. – Man ging noch weiter. Man fiel, (dieß geschah noch in der Mitte des Augusts) die Boten auf der Straße und in den Häusern an, forschte sie mit torturmäßigen Worten aus,