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     Wer zält die Gaben alle? Wer?

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Zält Jemand auch den Sand am Meer?

Wer ist, der an dem Firmament
Die Summe der Gestirne nent? –

     Von dieser Unzal weg der Blik!
Zurük, mein Geist, in dich zurük!

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In diesem engumschränkten Bau,

Gott! welcher Gaben Wunderschau!

     Du flössest Geist den Nerven ein,
Mit Kraft erfülst du mein Gebein,
Strömst in die Adern reines Blut,

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Und in die Brust gesunden Mut.


     Ich fühle deinen schönen Mai,
Und Philomelens Melodei,
Des Sommers wollustvolle Luft,
Der Blumen Farbenglanz und Duft.

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/135&oldid=- (Version vom 1.8.2018)