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     Nimmer, Liebchen, wolt’ ich trüben

Deines Lebens Heiterkeit.
Alle deine Launen lieben
Wolt’ ich mit Verträglichkeit.

     Sey es Liebes oder Leides!

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Käm’ es nur von deiner Huld,

So erwiedert’ ich auf beides
Bald Entzücken, bald Gedult.

     Flügelschläge von dem Weibchen
Trägt des Taubers frommer Sin,

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Auch von dir, geliebtes Täubchen,

Nähm’ ich alles willig hin.

     Hiesse mich dein Blik entweichen,
Zürnte mir dein Angesicht,
Würd’ ich traurend von dir schleichen.

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Widerstreben könt’ ich nicht.

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Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/91&oldid=- (Version vom 1.8.2018)